Was uns die Kpelle-Reisbauern lehren
Heute schreibe ich über eine kleine Geschichte. Oftmals sprechen wir über Dritte, die wir nicht kennnen. Doch wir sprechen über sie. Und nicht immer sagen wir wohlwollende Dinge. Lesen Sie die folgende Geschichte. Dann lassen Sie diese Geschichte wirken. Ich beginne: Eines Tages untersuchten Wissenschaftler das Volk der Kpelle, es handelt sich um Reisbauer im westafrikanischen Liberia. Im Mittelpunkt der Untersuchung stand die Frage, wie sehr Logik ein abstraktes Denken verlangt. Folgende Frage wurde Mitgliedern des Volkes der Kpelle gestellt: “Alle Kpelle-Bauern sind Reisbauern. Mr.Carlos ist keiner dieser Reisbauern. Ist er dann ein Kpelle-Mann?”. Die Antwort des Befragten lautete “Ich kenne den Mann nicht. Ich habe ihn noch nie persönlich gesehen”. Der Versuchsleiter bat den Befragten erneut, darüber nachzudenken, was die richtige Antwort sein könnte. Der Befragte “Ich kann diese Frage beantworten, wenn ich ihn persönlich kenne. ich kann die Frage jedoch nicht beantworten, weil ich ihn nicht persönlich kenne”. Der Versuchsleiter bat den Befragten nun, dass dieser nach Gefühl antworten solle. Der Befragte “Dann nur, wenn Dir Fragen zu einer Person gestellt werden, die Du kennst, kannst Du diese Fragen beantworten. Kennst Du eine Person jedoch nicht und Du sollst Fragen über diese Person beantworten, ist das nicht möglich”. – Nun: Auch wenn es in dieser Untersuchung um grundsätzlich andere Fragestellungen ging. Die Botschaft lautet: “Dann nur, wenn Dir Fragen zu einer Person gestellt werden, die Du kennst, kannst Du diese Fragen beantworten. Kennst Du eine Person jedoch nicht und Du sollst Fragen über diese Person beantworten, ist das nicht möglich” Ich wiederhole zum insgesamt dritten Mal: “Dann nur, wenn Dir Fragen zu einer Person gestellt werden, die Du kennst, kannst Du diese Fragen beantworten. Kennst Du eine Person jedoch nicht und Du sollst Fragen über diese Person beantworten, ist das nicht möglich”. Begreifen wir das! Begreife Du das! Wie oft urteilen wir über eine Person, die wir nicht kennen. Oder wir werden um unsere Meinung zu einer Person gefragt, die wir nicht kennen. Und dennoch urteilen wir oftmals. Wir kennen eine Person nicht und dennoch sagen wir unsere Meinung. Da gibt es eine Person. Diese Person wird um ihre Meinung zu einer anderen Person gefragt. Die Person, die gefragt wird, könnte künftig Dinge sagen wie “Dann nur, wenn Dir Fragen zu einer Person gestellt werden, die Du kennst, kannst Du diese Fragen beantworten. Kennst Du eine Person jedoch nicht und Du sollst Fragen über diese Person beantworten, ist das nicht möglich”. Ein wirklich kluger Gedanke, nicht wahr! Viel Erfolg! Vielen Dank! – Ihr / Euer Bernd W. Klöckner® (Copyright, alle Rechte vorbehalten)